Dr.-Lothar-Siessl-Platz

Dr.-Lothar-Siessl-Platz

Künstlerisch dokumentierte Stadtgeschichte

Der nach dem 1974-99 amtierenden Stadtbürgermeister benannte Dr.-Lothar-Sießl-Platz wurde im Zuge der in den 1970er Jahren begonnenen Stadtsanierung geschaffen. Bis dahin bestand hier – das vorstehende alte Foto zeigt es – noch eine sehr dichte und enge Bebauung. 

Schon der Name „Hotel Alte Post“ deutet an, dass hier im 18. Jahrhundert auch Residenzgäste logiert haben, darunter 1778 Wolfgang Amadeus Mozart (Protestantische Paulskirche und Residenzschloss). Später wohnte und praktizierte in einem Teil des umfangreichen Gebäudeareals der während der Revolution 1848/49 auch politisch besonders rege Arzt Dr. Friedrich Glaser [Standort 53].

Der Bereich am Zusammentreffen von Vorstadt und Neuer Allee ist aber nicht nur ein stadthistorischer Erinnerungsort. Denn seit 2001 dokumentiert hier der „Mozartbrunnen“ in künstlerisch-anschaulicher Weise Querschnitte der Kirchheimbolander Geschichte.

Geschaffen hat sie der 1937 geborene und mit zahlreichen Preisen sowie Ehrungen ausgezeichnete rheinhessische Maler, Grafiker, Zeichner, Bildhauer und Hochschullehrer Prof. Eberhard Linke.

Seine Brunnenstele in der Kirchheimbolander Fußgängerzone präsentiert in sieben Kuben ausgewählte Themen und Ereignisse:

Besuch Wolfgang Amadeus Mozarts am nassau-weilburgischen Fürstenhof 1778 mit seinem Orgelspiel in der Paulskirche [Standorte 30, 32],

● Schändung und Brand der jüdischen Synagoge am 10. November 1938 [Standort 35],

● Deutschen Revolution 1848/49, Kirchheimbolander Bürgerverein und Mathilde Hitzfeld [Standorte 59,60],

● Ende der Fürstenzeit, Brand des Schlosses 1792 [Standort 32],

 ABC-Buch-Streit zwischen Fürst und Untertanen um ein gemeinsames lutherisch-reformiertes Grundschul-Lesebuch 1777 [Standort 32],

● Carl August und Carl Christian von Nassau-Weilburg mit ihren Ehefrauen [Standort 32],

● Stadtmauer und Befestigungstürme des Mittelalters auf Grund der Stadtrechts-verleihung 1368 durch Kaiser Karl IV. [Standorte 05, 07, 08, 13, 19].

Mehr zu diesen und weiteren Themen der Kirchheimbolander Stadtgeschichte bietet auch das Museum im Stadtpalais [Standort 28] Kirchheimbolanden.

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