Römerplatz

Römerplatz

Altstadtsanierung

In den 1970er Jahren waren viele deutsche Altstadtkerne Sanierungsfälle, so auch in Kirchheimbolanden. Die hier verfolgte Idee setzte auf „die erhaltende Erneuerung der Altstadt unter Berücksichtigung ihrer zentralen Bedeutung für die Gesamtstadt.“ Um dieses Ziel zu erreichen, galt es, „das Wertvolle aller Epochen zu erhalten und gleichzeitig den Bauten unserer Zeit zu ermöglichen, sich mit eigener Formensprache in die Baustruktur der Stadt einzufügen.“

Eine besondere städtebauliche Aufgabe lag dabei in dem durch Gebäudeabbruch entstandenen Freiraum im Bereich Schlossstraße-Wehrgang-Holzgasse und dessen „Aufwertung zu einem zentralen Stadtplatz mit angemessener Gestaltung und Randbebauung“. Seit seiner 1991 erfolgten Einweihung ist der Römerplatz nun ein zentraler Ort öffentlichen Stadtlebens.

Stadtwappen

Das Stadtwappen am Sockel der von Martin Mayer (München) 1998 geschaffene „Kirchheimbolander Wutz“ zeigt oben ein Schachbrettmuster als Wappenbild der Grafen von Sponheim, unten das Kirchheimbolander Wappentier, ein Wildschwein (pfälzisch: Wutz).

Ebenso findet sich das Stadtwappen am Sockel der Römerplatz-Bühne. Und auch an der Außenseite des Vorstadtturmes [Standort 01] sowie auf der Wappentafel am „Stadthaus“ ist es dargestellt.

Die Wappendeutung führt ins Hochmittelalter.

Die seit dem frühen 13. Jahrhundert urkundlich belegten Grafen von Sponheim (im Vorderen Hunsrück) gelangten Mitte des 14. Jahrhunderts auf dem Erbweg auch an Besitz und Rechten im „Kirchheim“. Damit wurde das sponheimische Schachmuster als ihr herrschaftliches Wappenbild auf ihre nunmehr Stadt Kirchheim übertragen. Ob die Wurzel dieser Wappensymbols von den Kreuzzügen herrührt? Denn durch Kreuzzugsteilnehmer gelangte das „herrschaftliche Spiel“ im Hochmittelalter auch nach Deutschland.

Das zweite Wappenbild, ein Wildschwein, deutet wohl darauf hin, dass wildreicher Wald vom Donnersberg her bis unmittelbar an die Stadt heranreichte und die Stadtmauer von nun an das Schwarzwild fernhielt, dessen Jagd ja zudem ein ausschließlich adliges Recht war.

Das Stadtwappen kann damit nicht nur historisch-genealogische, sondern auch historisch-geographische, rechtsgeschichtliche und allgemeine stadtspezifische Aufschlüssen geben.

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