Stadthaus

Stadthaus

Sicherheit und Ordnung

Sicherheit und Ordnung – die beiden auch schon im Mittelalter administrativen Hauptaufgaben auch im kommunalen Bereich – wurden im 19. Jahrhundert systematisch ausgebaut. Konzentriert waren diese „Dienste“ im „Alten Stadthaus“. Hier hatte nicht nur die Stadtverwaltung ihren Sitz, sondern bis zur Errichtung des Amtsgerichtes [Standort 24] auch der „Friedensrichter“. Außerdem befand sich im Erdgeschoss die Spritzenremise der Feuerwehr. Bis 1910 bestand deshalb an der Schmalseite des „Alten Stadthauses“ ein Tor. Dessen Gewände wurde dann in der Liebfrauenstraße in die Umfassungsmauer an der Liebfrauenkirche [Standort 14] eingesetzt.

Darüber hinaus markiert das „Alte Stadthaus“ auch die Stelle administrativer Vorgängerbauten: des mittelalterlichen und ebenso des verlorenen barocken Rathauses. Ihr Ende fand diese Kontinuitätslinie in den 1970er Jahren mit der Errichtung der Verbandsgemeinde und dem nun notwendigen Rathaus-Neubau in der Neuen Allee.

Die Stadtherren von 1551

1393 begann Kirchheimbolandens nassauische Zeit. Das sponheimische Erbe gelangte auf dem Erbweg an die Grafen von Nassau-Saarbrücken, die damit nun auch Stadtherren in Kirchheimbolanden wurden.

Entsprechenden Ausdruck gaben dem dann 1551 die beiden Grafen Adolf (reg. 1544-59) und Philipp (reg.1523-59) mit einer im Stil der Zeit aufwändig gestalteten Wappentafel. Jeder der beiden Stadtherren präsentierte sich darauf mit seinem Wappen. Gemeinsame Wappenelemente sind die nassauischen Löwen. Das sollte Machtfülle demonstrieren und beeindrucken, aber auch Identifikation mit dem Herrscherhaus und „Patriotismus“ stiften.

Das Herrscherhaus stand also über allem. Das zwischen beiden Grafenwappen in der unteren Mitte deutlich kleinere Kirchheimbolander Stadtwappen bringt die Über- und Unterordnung zum Ausdruck.

Das dann 1627 Weilburg der neue Bezugspunkt wurde, resultierte aus einer neuerlichen Erbentscheidung, durch die drei neue nassauischen Grafenlinien entstanden: Nassau-Weilburg mit Kirchheimbolanden, Nassau-Saarbrücken mit Ottweiler und Usingen, Nassau-Idstein, Wiesbaden und Lahr.

Für Kirchheimbolanden bot das dann die Chance, im 18. Jahrhundert nassau-weilburgische Residenz zu werden [Standorte 30-34, 41] .

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