
Barockzeit
Das Schloss, bey welchem ein Garten ist, erwählte der Fürst Carl August zu seinem Wohnsitz – das war in den 1730er Jahren, als Kirchheim-Poland – so inzwischen der Name der Stadt – zu Nassau-Weilburg gehörte. Die fürstliche Entscheidung, die Residenz des 35.000 Untertanen zählenden Fürstentums (davon 20.000 an der mittleren Lahn) ins Linksrheinische zu verlegen, brachte der Stadt einen umfassenden barocken Ausbau. Er überlagerte das bis dahin mittelalterliche städtische Gepräge aber nur in den östlichen und nördlichen Stadtmauerabschnitten.
Denn hier entstand nun der in seinem Umfang gegenüber dem mittelalterlichen Stadtareal fünfmal größere Hofhaltungsbereich. Kirchheimbolanden wurde damit zu einer „Kleinen Residenz“.
In Kirchheimbolanden wird damit die höfische Kultur in einer der im 18. Jahrhundert in Deutschland rund 800 Residenzstädten (nach-)erlebbar.