Kavaliershäuser
„Die neue Gaß auf der Allee“
„Die neue Gaß auf der Allee“ (heute Neue Allee) wurde 1770/72 als einseitig bebaute Straßenzeile vor dem ehemals östlichen Stadtmauerabschnitt angelegt. Die fünf- bis siebenachsig konzipierten doppelgeschossigen Mansardendachhäuser boten durch ihre städtebauliche Orientierung auf das Schloss hin eine besondere residentielle Standortqualität.
Ihre architektonische Gestaltung lässt sofort an Saarbrücken denken, an die baulich von Friedrich Joachim Stengel (1694-1787) geschaffene Umrandung des Ludwigsplatzes. Stengel, nassau-saarbrückischer Hofbaumeister, realisierte die dortigen Bauten im Wesentlichen 1760-69.
„Die neue Gaß auf der Allee“ war aber nicht nur eine gehobene Wohnstraße, sondern umfasste in ihrem schlosszugewandten Abschnitt auch einen fürstlichen Zweckbau, den „Zehnthof“, dessen Dreiflügelanlage (Neue Allee 13-17) später aber sehr verändert wurde. Ebenso entspricht das anschließende Gebäude Neue Allee 19, die ehemalige Posthalterei, ein Bau des frühen 19. Jahrhunderts, nicht mehr dem barocken Stadtbild.
Einen weiteren fürstenzeitlichen Zweckbau stellt dagegen wiederum die „Schweizerei“ (Molkerei) gegenüber dem Schlossplatz (Dr.-Edeltraud-Sießl-Allee 2) dar.

