Grauer Turm
Gemeinschaftsaufgabe Bevölkerungsschutz
Der Graue Turm ist zwischen dem Roten Turm [Standort 05] und dem „Gefängnisturm“ [Standort 13] der mittlere. Da der Wald hier im westlichen Mauerabschnitt bis nahe an die Stadt heranreichte, waren in diesem Bereich aufwändige Befestigungsmaßnahmen notwendig, um einen zweckmäßigen Bevölkerungsschutz zu gewährleisten. Entsprechend hat der Graue Turm eine Höhe bis zur Dachtraufe von mehr als 12 m.
Der Graue Turm ist damit augenfälliger Ausdruck städtischer Sicherheitsleistung im Mittelalter. Um sie zu gewährleisten, bedurfte es der Stadtgemeinschaft. Nur so konnte der Bau und die Erhaltung der Stadtmauer ermöglicht werden.
Ebenso waren der Mauer- und der Turmdienst eine städtische Gemeinschaftsaufgabe.
Dazu kam die Gewährleistung der inneren Sicherheit. Sie lag beim „Stadtknecht“ und beim „Nachtwächter“. Beide hatten eine Laterne und allzeit einen Pique oder tüchtigen Spieß bei sich und sollten auf alle Unordnungen, Lermen, Streithändel und Feuersgefahr Achtung geben und besonders nach 10 Uhr keine Gesellschaft in Wirtshäusern, als diejenigen, so darinn logieren, dulten, auch alle Contrarenienten arretieren.


