Museum im Stadtpalais
38.1 Die Fauste von Stromberg
Die Fauste von Stromberg waren im 14. Jahrhundert Ministeriale der Grafen von Sponheim. Wie ihre „Herren“ stammten sie aus dem Hunsrück.
In Kirchheimbolanden haben gleich vier Angehörige dieser Familie die Funktion eines Amtmannes erfüllt,
waren also Vertreter der „Herrschaft“ gegenüber den Untertanen: Philipp Faust von Stromberg (gest. 1540), sein Sohn gleichen Namens (Todesjahr unbekannt), Bartel Faust von Stromberg (Todesjahr ebenfalls unbekannt) und Philipp Richard Faust von Stromberg (gest. 1596).
Den ursprünglichen Bezug der Fauste von Stromberg zu den Grafen von Sponheim zeigt das Ehewappen über dem Eingangstor in der Mozartstr. 7. Es dokumentiert unter dem Datum „1582“ die Verbindung von Johann Friedrich Faust von Stromberg mit Eva von der Fels. Denn das Wappen des Ehemannes ist geschacht. Der Unterschied liegt in der Farbgebung (Grafen von Sponheim: weiß-blau – Fauste von Stromberg: gold-rot mit zusätzlichem Stern).
Einen weiteren Hinweis auf die Fauste von Stromberg gibt in Kirchheimbolanden ein Renaissance-Grabstein in der Peterskirche [Standort 18] für den 1622 verstorbenen Johann Paul Faust von Stromberg. Er wird darauf als SPLENDIDA FAUSTOIAE GLORIA GENTIS (strahlender Ruhm des Faustischen Geschlechts) gewürdigt.


Die Herren von Schweinheim
Die Herren von Schweinheim – wohl aus einem nicht mehr bestehenden gleichnamigen Dorf beim vorderpfälzischen Jockgrim stammend – sind im 14. und 15. Jahrhundert mehrfach von sponheimischen Grafen belehnt worden, so auch in Kirchheimbolanden. 1442 haben sie in der in unmittelbarer Nachbarschaft ihres hiesigen Hofes (Mozartstraße 9) gelegenen Peterskirche [Standort 18] einen St. Nikolaus- und Katharinenaltar gestiftet.
Im 16. Jahrhundert erlosch die Familie. Die Erben verkauften den Kirchheimbolander Besitz deshalb 1530 an das Kloster Rothenkirchen. Bereits elf Jahre später wurde das Kloster jedoch aufgehoben. Der letzte Abt, Nikolaus Rauschkolb, erhielt dadurch den Schweinheimer Hof in der Mozartstraße als Abfindung.
