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Touristeninformation: +49 (0) 63 52 – 75 04 777

Rotenkirchner Pforte

Kloster Rothenkirchen

Das von Werner II. von Bolanden (1118 – ca. 1190) und seiner Frau Guda (HANC DOMVM FECERVNT WERNER ET GVDA) um 1160 begründete Kloster Rothenkirchen liegt eine Stunde (3 km) nördlich der „Rothenkircher Pforte“.

Erhalten ist von der ehemals sehr umfangreichen Abtei allein das romanische Refektorium. Ansässig waren in Rothenkirchen die Prämonstratenser. Die Auflösung ihres Klosters 1544 ist in einem doppelten Bezug zu sehen: der allgemeinen Krise der spätmittelalterlichen Kirche wie einem sinnerodierten klösterlichen Selbstverständnis, durch das die Bogeninschrift am Eingang zum Refektorium, dem Speisesaal der Mönche, ihren tieferen Sinn verloren hatte.

SEDIBVS HIS PANEM CARNI VERBVM DABIS AVRI, DELICIIS VERBI SACIVS QVAM PANE CIBARI

Hier wird Speise dem Leib, das Wort der Seele geboten; besser als die Speise dich nährt, nährt dich die Süße des Wortes.

Oberstadt

Erfolgreiche mittelalterliche Stadtprojekte wuchsen schon bald über ihren Mauerbering hinaus. Dadurch entstanden Vorstädte, die zumeist ebenfalls einen Schutzwall nach außen erhielten.

In Kirchheimbolanden entwickelte sich so eine „Oberstadt“. Damit umfasste die gesamte Stadtfläche nun etwa 4,5 Hektar (davon zwei Drittel innerhalb des Mauerrings). Die Gesamtzahl der Häuser ist mit etwa 130 anzunehmen (davon 40 in der „Oberstadt“). Die Einwohnerzahl dürfte bei etwa 450 in der Kernstadt gelegen haben, zusätzlich 180 in der oberen Vorstadt.

Die Achse der „Oberstadt“ bildete die Langstraße (heutige Hausnummern 31 und 32 bis 51/53 sowie 54). In diesem Straßenbereich dominiert heute eine barockzeitliche Bebauung (zum Beispiel Langstraße 34 oder 37/39/41/43), ebenso in der Neugasse als Querachse.

Konrad Lucae

Konrad Lucae (1910-1999), dem verdienstvollen Kirchheimbolander Stadthistoriker und jahrzehntelangen Museumsleiter, ist eine Reihe von grundlegenden Publikationen über die örtliche Geschichte zu verdanken. Sie sind zwar inzwischen weitgehend vergriffen, doch im Museum im Stadtpalais [Standort 28] einsehbar:

● Kirchheimbolanden in alten Ansichten (1978),
● Kirchheimbolanden und der pfälzisch-badische Aufstand 1848/49 (1979),
● [zusammen mit Karl Theodor Lucae] Kirchheimbolanden und seine Bürger (1983),
● Stadt Kirchheimbolanden. Mauern und Türme (1985),
● Die Wappen der Geschlechter, Amtsleute und Vasallen im Kirchheimer Raum (1983).