Über die Stadt
Kirchheimbolanden – Die kleine Residenz
Kirchheimbolanden, oder wie die Einheimischen sagen Kibo oder Kerchem, liegt zwischen Kaiserslautern und Mainz, direkt an der ehemaligen Kaiserstraße Napoleons, der heutigen L401. Etwa drei Kilometer lang erstreckt sich der Ort von Norden nach Süden. Er lagert sich um den bewaldeten Berg und erklimmt mit seinen Neubaugebieten die angrenzenden Höhen. Stadt seit gut 600 Jahren, hat sich Kirchheimbolanden unter den Grafen von Sponheim die mittelalterlichen Befestigungen und unter den Fürsten von Nassau-Weilburg die liebenswürdige barocke Ausprägung zugelegt. Im vorigen Jahrhundert Sitz eines Landkommissariats, seit 1900 Kreisstadt.
© Text: Klaus Kremb
Stadtgeografische Annäherungen
Vom Hinweisschild an der A63 ausgehend öffnet sich der Blick auf die Stadt: Im Vordergrund die Stadt, im Mittelgrund der Schillerhain und im Hintergrund der 687 m hohe Donnersberg. Das sind zugleich 280 Millionen Jahre Geologie. Denn so alt ist der als Subvulkan im Erdaltertum entstandene Donnersberg.
Magmatisches Gestein – fachbegrifflich Rhyolith- bestimmt damit den Hintergrund, Der Mittelgrund ist erdgeschichtlich nicht weniger spektakulär. Denn der Schillerhain, Kirchheimbolandens Hausberg, war vor 30 Millionen Jahren Küstenrand des damaligen oberrehinischen Tertiärmeeres.
Und die hügeligen Oberflächenformen im Vordergrund sind das Ergebnis von erneuzeitlichen Sedimentations- und Erosionsvorgängen. Von der Bischeimer Höhe aus lässt sich dieses geologische Baumuster sehr gut studieren.

Stadtgeschichtliche Annäherungen
In Kirchheimbolanden ziehen die stadtbildprägenden Türme der mittelalterlichen Befestigung, die altstädtischen Tortürme und die Kirchtürme das Interesse auf sich. Das Stadtlogo stilisiert sie. Stadt ist Kirchheimbolanden seit 1368. Stadtherren waren zu diesem zeitpunkt die grafen von Sponheim-Dannenfels.
Im Stadtwappen sind Sie mit Ihrem Wappenbild, einem Schachbrett, vertreten. Ein Siegel aus dem späten 14. Jahrhundert zeigt aber auch schon als zweites Wappenbild einen Eber. Das Stadtwappen geht damit in die Jahrzehnte unmittelbar nach der Stadterhebung zurück. Die „Wutz“ – als Wappentier Kirchheimbolandens – hat deshalb auch seit 1998 auf dem Römerplatz ihren Platz.
Eine weitere Skulptur erwartet uns in der Vorstadt: die 2001 errichtete Brunnenstele des Mainzer Künstlers Eberhard Linke. Sie thematisiert in sieben übereinander gesetzten Kuben Personen und Ereignisse der Stadtgeschichte. Bezugspunkte sind sieben Geschichtsdaten:
1368
1777
1778
1792
18. Jahrhundert
1848/49
1938



Das moderne Kirchheimbolanden
Napoleons Kaiserstraße führte – wie in Morschheim und Marnheim – direkt durch den Ort. Die heutige L 401 umgeht ihn in elegantem Bogen, die neue Autobahn natürlich ebenfalls. Diese Verkehrswege lassen die Entfernungen schrumpfen und erhöhen den Wert von Kirchheimbolanden als Industriestandort und als Wohnsitz. Die Stadt ist der Verwaltungs-, Schul- und Geschäftsmittelpunkt der Verbandsgemeinde.
Auf Luftaufnahmen hebt sich die Altstadt sehr klar von den jüngeren Stadtbereichen ab. Ebenso deutlich lässt sich der barocke Hofhaltungsbereich erkennen. In dessen Zentrum befindet sich das Schloss, das seit einer Erweiterung zur „Seniorenresidenz“ auch wieder als Dreiflügelanlage deutlich hervorstsicht. Nicht weniger charakteritisch sind die Industriegebiete für das moderne Kirchheimbolanden.
Die unmittelbare Nachbarschaft zur A-63 gibt der Wirtschaft hier weitere Wachstumschancen. Dabei sind die industriell-gewerblichen „Aktivräume“ im Nordosten, Osten und Süden der Stadt, die für die weitere Entwicklung entscheidende Grundlage.
