Mittelalter

Kirchheimbolanden in 500 bis 1500 n. Chr.

Eine Stadt daraus zu machen – dieser Auftrag der Stadtrechtsurkunde von 1368 wurde in der Folge mit Elan umgesetzt. Vor allem sah das Bauprogramm eine 850 m lange Stadtmauer mit acht Wehrtürmen vor. Große Teile der West- und Südabschnitte der Befestigung sind noch erhalten, ebenso zwei Wehrtürme und Stadttore. Kirchheimbolanden – im Mittelalter Kirchheim genannt – wurde damit Zentrum einer Grafschaft, deren Territorium kaum mehr als 2.000 Einwohner umfasste.

Für sie bot der Wochenmarkt die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Er fand in der heutigen Mozartstraße statt, die mit der Peterskirche und dem „Stadthaus“ am oberen sowie der Burg des Stadtherrn am unteren Ende die städtische Hauptachse war.

In Kirchheimbolanden wird damit die sich im 14. Jahrhundert in den rund 2.000 deutschen Kleinstädten vollziehende mittelalterliche Urbanisierung (nach-)erlebbar.

Vorstadtturm

Vorstadtturm

VorstadtturmStadt Kirchheimbolanden Die Stadtrechtsurkunde, die Graf Heinrich II. von Sponheim (reg. 1350-1393) für sein Dorf Kirchheim 1368 von Kaiser Karl IV. erhielt, war gleich mehrfach bedeutsam: sie bot mit dem Befestigungsrecht Schutz und Schirm für die...

Römerplatz

Römerplatz

Römerplatz Altstadtsanierung In den 1970er Jahren waren viele deutsche Altstadtkerne Sanierungsfälle, so auch in Kirchheimbolanden. Die hier verfolgte Idee setzte auf „die erhaltende Erneuerung der Altstadt unter Berücksichtigung ihrer zentralen Bedeutung für die...

Roter Turm

Roter Turm

Roter TurmAltstadtentwicklung Der Rote Turm war als Eckturm ein nach der Stadtseite offener Rundturm. Ein angebautes Haus wurde 1885 abgerissen und durch Herausnahme einer Bogenfüllung der Durchbruch zur heutigen Schillerstraße geschaffen. Wie ein Reim aus dem Jahr...

Schillerstraße

Schillerstraße

SchillerstraßeDas Befestigungsrecht von 1368 Von der Schillerstraße aus hat man einen beeindruckenden Blick auf die mittelalterliche Stadtbefestigung. Hier wird ersichtlich, wie umfangreich Graf Heinrich II. von Sponheim (reg. 1350-1393) die Stadtrechtsurkunde Kaiser...

Stadtmauer

Stadtmauer

StadtmauerRestaurierung der Stadtmauer Die Restaurierung der Stadtmauer ist ein Projekt, das in den 1960er Jahren begonnen wurde und immer noch weiter betrieben wird. Ziel ist es, die Mauer und den Wehrgang zwischen dem Grauen Turm [Standort 08] und dem südlichen...

Grauer Turm

Grauer Turm

Grauer TurmGemeinschaftsaufgabe Bevölkerungsschutz Der Graue Turm ist zwischen dem Roten Turm [Standort 05] und dem „Gefängnisturm“ [Standort 13] der mittlere. Da der Wald hier im westlichen Mauerabschnitt bis nahe an die Stadt heranreichte, waren in diesem Bereich...

Gasthaus „Zum Löwen“

Gasthaus „Zum Löwen“

Gasthaus „Zum Löwen“Sperrstunde Historische Romane können Geschichte erlebbar machen. Ein Beispiel ist „Nikel Güldenschlag, Roman eines Kirchheimbolander Stadtknechts“ im Spätmittelalter. Darin findet sich eine Wirtshausszene, die so oder ähnlich auch im „Löwen“...

Haus der Diakonie

Haus der Diakonie

Haus der Diakonie„Tu ora“ – „Du bete“ Das Haus der Diakonie (Mozartstraße 11) fällt allein schon als Kopfgebäude der von hier abfallenden Mozartstraße ins Auge. Mit dem Nachbarhaus Langstraße 28 (Prot. Pfarrhaus) ist es durch eine breite Toreinfahrt verbunden. Hier...

Gefägnisturm

Gefägnisturm

Gefägnisturm Funktionswandel Wichtigstes Bauwerk zwischen dem Grauen Turm [Standort 08] und dem Oberen Tor [Standort 19] war der ehemalige Gefängnisturm. Hier stößt der westliche mit dem vom Oberen Tor kommenden nördlichen Zug der Stadtmauer in einem stumpfen Winkel...

Stadthaus

Stadthaus

Stadthaus Sicherheit und Ordnung Sicherheit und Ordnung – die beiden auch schon im Mittelalter administrativen Hauptaufgaben auch im kommunalen Bereich – wurden im 19. Jahrhundert systematisch ausgebaut. Konzentriert waren diese „Dienste“ im „Alten Stadthaus“. Hier...

Protestantische Peterskirche

Protestantische Peterskirche

Protestantische PeterskircheMittelalterliche Seelenqual Die ältesten Bauteile der Peterskirche sind die drei mit Lisenen und Rundbogenfriesen gegliederten Turmgeschosse. Nicht nur dadurch besteht ein kunstgeschichtlicher Zusammenhang mit dem Wormser Dom. Gleiches gilt...

Stadthausturm

Stadthausturm

StadthausturmOberes Stadttor Das Obere Tor (Stadthausturm) ermöglichte den Zugang zur Stadt von Norden her. Der Torturm wies in der Durchfahrtsrichtung eine Breite von 4,50 m auf, bei einer Höhe bis zur Dachtraufe von ca. 16 m. Etwa 1750 wurde der Turm mit der...

Rotenkirchner Pforte

Rotenkirchner Pforte

Rotenkirchner Pforte Kloster Rothenkirchen Das von Werner II. von Bolanden (1118 – ca. 1190) und seiner Frau Guda (HANC DOMVM FECERVNT WERNER ET GVDA) um 1160 begründete Kloster Rothenkirchen liegt eine Stunde (3 km) nördlich der „Rothenkircher Pforte“. Erhalten ist...

Museum im Stadtpalais

Museum im Stadtpalais

Museum im StadtpalaisMittelalter, Barockzeit, 19. Jahrhundert und noch sehr viel mehr Das hauptamtlich geführte Museum im Stadtpalais Kirchheimbolanden zeigt auf rund 1.500 Quadratmetern ausgewählte Objekte von der Vorgeschichte bis zum 20. Jahrhundert. Die Abteilung...

Adelshöfe

Adelshöfe

Adelshöfe38.1 Die Fauste von Stromberg Die Fauste von Stromberg waren im 14. Jahrhundert Ministeriale der Grafen von Sponheim. Wie ihre „Herren“ stammten sie aus dem Hunsrück. In Kirchheimbolanden haben gleich vier Angehörige dieser Familie die Funktion eines...

Untere Mozartstraße 

Untere Mozartstraße 

Untere Mozartstraße Burg und Markt Von der Kirchheimbolander Burg Graf Heinrichs II. von Sponheim sind nur sehr spärliche Nachrichten überliefert. So ist um 1370 von einer „borg“ an der „Bischeymer Pforte“, beim heutigen Tordurchgang zwischen Schlossstraße und...

Dr.-Lothar-Siessl-Platz

Dr.-Lothar-Siessl-Platz

Dr.-Lothar-Siessl-PlatzKünstlerisch dokumentierte Stadtgeschichte Der nach dem 1974-99 amtierenden Stadtbürgermeister benannte Dr.-Lothar-Sießl-Platz wurde im Zuge der in den 1970er Jahren begonnenen Stadtsanierung geschaffen. Bis dahin bestand hier – das vorstehende...

„Zum weißen Ross“

„Zum weißen Ross“

„Zum weißen Ross“ Adelsfamilie von Geispitzheim Die Namensreihe von Geispitzheim hat vom Hochmittelalter bis ins 18. Jahrhundert bestanden. Bereits 1083 ist in einer Urkunde des Klosters St. Alban in Mainz von „Appo von Geisbodenheim“ die Rede. Ein Jahrhundert später...