Stadtmauer Kirchheimbolanden

Im Jahre 1368 verlieh Kaiser Karl IV dem Ort Kirchheim – damals im Besitz der Grafen von Spanheim – die Stadtrechte. Damit war der Grundstein gelegt zum Bau der 850m langen Stadtmauer. In den kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts wurde sie erheblich zerstört, konnte aber im Rahmen der Altstadtsanierung in den 60er Jahren wieder aufgebaut werden. Heute ist die Begehung der restaurierten Stadtmauer mit ihren Türmen und Toren eine wahre Entdeckung für Jung und Alt.

Türme und Zimmer

Grauer Turm
Am Grauen Turm gibt es viel zu besichtigen. Man kann sehr gut erkennen, wie die Vorfahren die Stadtmauer mit dem Wehrgang ausgerüstet haben: Große, drei Meter weite Steinbögen errichteten sie, und zwar in äußerst mühevoller Fronarbeit.Und an dieser Stelle ist es auch möglich, die Mauer zu besteigen und den restaurierten Wehrgang zu betreten. Er erstreckt sich bis zum Vorstadtturm. Während unsere Vorväter dort oben Wache schieben mussten, haben wir das Vergnügen des malerischen Ausgucks.
Vorstadtturm
Dies ist der markanteste Turm des Ortes. Er stammt noch aus dem Mittelalter, bewachte einst das wichtigste Tor (mit Graben, Zugbrücke und einem Vorturm) und sah mit seinen Schießscharten entsprechend wehrhaft aus. Seine heutige Aufmachung erhielt er vor 250 Jahren, als er eine Barock-Kuppel, die Uhr und die Glocke bekam. Er wurde auch bewohnt, und zwar vom gestrengen Turmwächter, der von seiner hohen Warte aus den Überblick über das Getümmel behalten musste.
Roter Turm
Vor hundert Jahren hätte er beinahe sein Leben eingebüßt. Denn damals wurde der Straßendurchgang geschaffen, indem man in die Stadtmauer einfach ein Loch hackte. Eine winzige Mehrheit im Stadtrat verhinderte zum Glück, dass der Turm gleich mit beseitigt wurde. Dieses Gebäude, frisch restauriert und neu bedeckt, ist als Eckpfeiler der Stadtmauer besonders eindrucksvoll und wichtig. Sechs Meter dick, zwölf Meter hoch. Eine Säule in der malerischen Mauer mit dem historischen Wehrgang.
Stadthausturm
Der Stadthausturm ist mittelalterlicher Herkunft. Er hat im 18. Jahrhundert sein barockes Häubchen bekommen und wurde zum Gefängnis ausgebaut, aus dem man nicht so leicht entwischen konnte. 30 Jahre lang stand er in dieser Eigenschaft zu Diensten.
Hochzeitszimmer
Der mittelalterlich gestaltete Raum am Grauen Turm der Stadtmauer lässt den Besucher erahnen, wie zünftig und rustikal zur damaligen Zeit so manche Hochzeitsnacht gefeiert wurde.
Turmzimmer
Farbenfrohe Wandmalereien – in Muster und Pinselstrich historisch nachempfunden – verwandeln diesen Raum in ein sehr repräsentatives Speise- oder Empfangszimmer mit Flair. Wer hier einmal Hausherr oder Hausdame sein möchte, kann die Mietbedingungen im Rathaus erfragen.
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